So wohnen wir unseren WGs
Na, wer ist mal neugierig, wie es bei uns in unseren WGs so zugeht?
Wir sind überzeugt, dass jeder Mensch das Recht auf ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben hat.
Für Menschen mit Handicap ist es jedoch nicht immer einfach, dieses Recht für sich in Anspruch zu nehmen. Auch oder vor allem dann, wenn es ums Wohnen geht.
Damit Menschen, die einen Betreuungs- und Pflegebedarf haben dennoch so weit wie möglich individuell in ihren eigenen vier Wänden leben können, gibt es die Möglichkeit von Behinderten-WGs.
In so einer Wohngemeinschaft leben zwei bis fünf Menschen zusammen. Ähnlich, wie in einer Familie. Je nachdem, wie groß ihr Hilfe- und Pflegebedarf ist, werden sie dabei von Pflegekräften und Assistenten unterstützt.
Jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer, welches er nach seinen individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen gestalten kann. Außerdem gibt es noch Gemeinschaftsräume und -bereiche, die von allen Bewohnern gemeinsam genutzt werden: Küche, Bäder, Wohnzimmer, Balkon, Terrasse, Garten, Keller, …
Wie in einer Familie auch, müssen sich die Bewohner in einer Wohngemeinschaft auf gemeinsame Regeln des Zusammenlebens einigen. Dazu ist es wichtig, dass möglichst alle Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden. Natürlich ist das nicht immer einfach, doch für gewöhnlich findet sich immer ein Kompromiss, mit dem alle leben können.
Die Wohngemeinschaft hat den Vorteil, dass sich mehrere Leute einen Assistenzdienst teilen können. Auch spart das gemeinsam Wohnen Kosten zum Beispiel bei der Miete und den anfallenden Nebenkosten. Und was besonders wichtig ist, man lebt nicht allein. In einer WG gibt es immer jemanden, mit dem man reden kann, der beim Spieleabend mitmacht oder auch beim gemeinsamen Kochen mitschnippelt. Auch können die Bewohner zusammen Ausflüge unternehmen. Je nachdem, wie die Interessenlagen sind, hat man so immer eine nette, passende Begleitung.
Wenn ein Bewohner mal seine Ruhe haben möchte, dann kann er sich in sein eigens Zimmer zurück ziehen und ganz individuell den Tag genießen. Es gibt nämlich keine Pflicht zur Gemeinsamkeit.
Jeder Bewohner verfügt über sein eigenes Geld. Entsprechend der eigenen Zimmergröße und dem Anteil an den Gemeinschaftsräumen zahlt er seine Miete und seinen Anteil an den Mietnebenkosten. Manche WGs organisieren sich so, dass es eine gemeinsame Haushaltskasse gibt, aus der dann die Lebensmittel und gemeinsame Ausflüge bezahlt werden.
Darüber hinaus muß jeder Bewohner noch seine eigene Lebenshaltung, wie individuelle Freizeitvergnügungen, Kleidung, etc. bezahlen.
Die Vorteile einer WG sind also: kostengünstiges, individuelles, unabhängiges Wohnen und Leben, gemeinsame Nutzung von Assistenzleistungen (z.B. Nachtdienste), immer nette Menschen zum Reden um sich
Die Alternative zu einer Wohngemeinschaft wäre das eigenständige Wohnen in einer eigenen Wohnung mit einer Einzelassistenz